Ökosysteme sind in aller Munde, aber was heisst das konkret beim Aufbau von IT Architekturen? Unser CTO Jörg Bieri zeigt Ihnen, wie Sie auf Basis der MACH-Architektur Innovation ermöglichen können.
Es ist wohl nichts so stetig wie der Wandel der IT-Architekturen. Sprach man in den 90er Jahren noch voller Begeisterung von Client Server Anwendungen, wurden diese bald schon von Web-Anwendungen abgelöst. Hinter allen Innovationen stand immer die Idee, flexibler, einfacher und wiederverwendbarer zu werden. Dies gilt auch für die neueste Entwicklung, die MACH-Architektur. Aber was ist das genau und ist diese Architektur wirklich besser? In diesem Blogbeitrag finden Sie Antworten auf all diese Fragen.
M wie Microservices
Das Unix Prinzip «Erledige nur eine Aufgabe und erledige diese gut» steht im Zentrum der Microservices. Dies bedeutet, dass Funktionen im Backend nicht mehr monolitisch aufgebaut werden, sondern modular.
Eine Funktion könnte beispielsweise das Verwalten von Kundendaten in einem Profil oder die Abwicklung eines Warenkorbs in einer eCommerce-Lösung sein.
Neben dem Microservices-Ansatz gehen wir mit dem Microfrontend- Ansatz noch einen Schritt weiter, indem jeder Service auch sein eigenes User Interface bekommt. Die so entstandenen Kleinstlösungen werden anschliessend in einem Portal miteinander verknüpft und dem Benutzenden als nahtloses Kundenerlebnis präsentiert.
A wie API first
Ein Frontend greift niemals direkt auf Daten oder Systeme im Backend zu. Der Zugriff muss immer über eine Zwischenschicht (API) erfolgen. Eine API (Application Programming Interface) ist eine Sammlung von Funktionen, welche über REST gegen aussen zur Verfügung gestellt werden.
C wie Cloud First
Zukunftsgerichtete Lösungen werden in der Cloud aufgebaut und nutzen dabei die bereits vorhandenen Funktionen und Services der Cloud. Wenn immer möglich bauen wir Cloud native Lösungen und versuchen, aus Kostengründen den Einsatz von VMs zu verhindern.
Viele Funktionen, welche früher mühsam gebaut werden mussten, stehen uns heute in der Cloud zur Verfügung. So verwenden wir für den eben beschriebenen API-Layer die Azure Integration Services und müssen uns nicht mehr um Security oder Dateninkonsistenzen kümmern.
H wie Headless
Daten und deren Darstellung auf den Clients werden vollständig voneinander entkoppelt. Dies garantiert, dass bestehende Daten in den Backendfunktionen in unterschiedlichen Clients Anwendung finden und so in unterschiedlichen Kanälen verwendet werden. Ein Austausch der Client Applikation kann bei Bedarf auf einfache Art und Weise vollzogen werden.
Ein Beispiel ist die Darstellung von Produktedaten, welche sowohl im eCommerce Shop als auch innerhalb elektronischer Etiketten oder auf Informationsstelen angezeigt werden müssen.
MACH mit dem GXP Kundenportal
Fügt man alle hier genannten Komponenten zusammen, ergibt sich das folgende Bild:
- Die einzelnen Microfrontends werden im GXP Kundenportal zusammengefasst. Das Identity- und Accessmanagement geschieht über einen Standardprovider wie Azure Active Directory B2C.
- Alle Zugriffe auf die Backendfunktionen geschehen über den API-Layer, welcher wie erwähnt auf den Azure Integration Services basiert.
- Die Backendfunktionen hinter dem API Layer werden in Form von Microservices umgesetzt.
- Die LOB Systeme (beispielsweise ERP) werden wiederum über einen API-Layer an das Kundenportal angebunden, so dass bestehende Daten 1:1 weiterverwendet werden können.
Und warum denn nun das Ganze?
Neben klassischen positiven Effekten der MACH-Architektur steht meist auch der Aufbau eines digitalen Ökosystems im Zentrum. Heutige Lösungen sind vielfach im Verbund mit anderen Partnern und Anwendungen und dürfen daher nicht mehr in sich gekapselt sein. Erfolgreiche Unternehmen haben erkannt, dass die Digitalisierung nur der Anfang war und sie ein Ökosystem mit ihren Partnern und Kunden aufbauen müssen.
Wie an unserem Webinar zum Thema Ökosystem der Mobiliar gezeigt, könnte ein solches folgendermassen aussehen:
Alle APIs können von aussen zugänglich gemacht werden. So könnten die oben genannten Produktedaten auch von externen Shops verwendet werden oder die Bestellungen von diesen externen Shops direkt mittels API an ihr eigenes ERP-System übertragen werden.
Auf unserer Website finden Sie eine Vielzahl an weiteren Informationen zum Thema Ökosysteme. Wir sind überzeugt, dass wir mit dem MACH-Ansatz den richtigen Weg eingeschlagen haben und setzen diesen im Rahmen unserer GXP-Lösungen auch aktiv um.
Ich bin gespannt auf ihre Reaktion und stehe bei Fragen und Diskussionen jederzeit gerne zur Verfügung.
Jörg Bieri
Chief Technology Officer, Mitglied der Geschäftsleitungjoerg.bieri@garaio.com
+41 58 310 70 60