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Damaris Oesch13. April 20223 min read

Von der Gurtenbühne zur GARAIO

Einst war Martin Baumann ein national gefeierter Musiker, heute leitet er bei GARAIO das Team der IT-Infrastruktur. Wie es dazu kam und warum er seinen Job bei GARAIO genauso liebt wie das intensive Leben auf der Bühne, erfahren Sie hier. 

«Ich wollte keine Kopie meines Bruders sein», sagt Martin Baumann über die Herausforderung, die das Aufwachsen mit einem Zwillingsbruder mit sich bringt. Deshalb trug der jugendliche Martin Baumann seine Haare lang und grenzte sich so optisch vom Bruder ab.

Auftritt auf dem Gurten

Anderweitig rückten die beiden Brüder aber eher näher zusammen, als dass sie sich voneinander abgrenzten: In der achten Klasse gründeten sie zusammen ihre erste Band und musizierten in der Folge lange gemeinsam mit der Band «Da Sign & The Opposite», die insgesamt aus vier Mitgliedern bestand. Mit der Band, die sich musikalisch irgendwo zwischen Elektro-Pop, Rock und Hip-Hop einordnen lässt, gelang Martin Baumann alias Twin-Tee in den Jahren 2006 bis 2011 einen kleinen Höhenflug in der Schweizer Musikszene. Die vier Freunde traten 2010 beispielsweise während der Primetime auf dem Gurten auf und bespielten allgemein wichtige Schweizer Bühnen. «Klar, das hat mir grossen Spass gemacht», erzählt der heute kurzhaarige Martin Baumann von dieser Zeit. Er sei zwar nicht unbedingt der geborene Entertainer, doch gemeinsam mit seinen Jugendfreunden und seinem Bruder «Twin-Pee» aufzutreten sei vor allem ein grosses Abenteuer gewesen: «Es war wirklich eine coole Zeit.»

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Martin Baumann als Twin-tee im Einsatz (links).

Der Höhepunkt dieser Karriere und den wichtigsten Charterfolg hatten Da Sign & The Opposite im Jahr 2009. Damals wurden sie ausgewählt, den Song einer Präventionskampagne zu interpretieren und in diversen Fernsehspots zu präsentieren. Das Motto der Kampagne als Song «Slow Down, Take It Easy» und das dazugehörige Logo mit den Engelsflügeln waren während dieser Zeit sehr präsent. «Die Kampagne war wirklich sehr erfolgreich, das ganze kostete auch rund sechs Millionen Schweizer Franken und wurde im gesamten Land ausgestrahlt», erinnert sich Martin Baumann heute stolz.

Der Kampagnensong von Da Sign & The Opposite war sehr erfolgreich.

Beruflich bewegte sich Martin Baumann, der ursprünglich eine Elektronikerlehre gemacht hat, in dieser Zeit irgendwo zwischen Berufsmusiker, diversen temporären Engagements und dem Versuch, ein Studium zu absolvieren. «Alles, was ich zu studieren begann, interessierte mich dann doch zu wenig, deshalb verbrachte ich nicht unglaublich viel Zeit an der Universität und brach nach wenigen Semestern ab», sagt Martin Baumann über diese bewegte Zeit aus seiner Vergangenheit. «Ich lebte viel und intensiv, effektiv gemacht habe ich aber eigentlich nicht wirklich viel», meint er heute kritisch. Damals, als sich seine Musikerkarriere langsam aber sicher dem Ende zuneigte, musste er sich deshalb beruflich neu erfinden.

Start ins Arbeitsleben 

Genau in dieser Phase seines Lebens lernte er seine jetzige Frau kennen. «Die Beziehung motivierte mich, ernsthaft ins Arbeitsleben zu starten», erzählt Martin Baumann, «eigentlich suchte ich vor allem auf Druck meiner Frau eine fixe Arbeitsstelle.» Diese fand er dann auch und startete als 1st und 2st Level IT-Supporter durch. «Ich arbeite gerne mit Computern, dieses Gerät faszinierte mich schon lange», erklärt er diese Entscheidung. Programmieren und Entwickeln von Software ist weniger seine Domäne – viel lieber als nur mit Hardware arbeitet der 44-Jährige nämlich mit Menschen. «Ich verfüge über eine hohe Sozialkompetenz und bin kommunikativ relativ gut», beschreibt er sich selbst.

Eigenverantwortung als Chance und Herausforderung 

Diese Fähigkeiten kann er in seiner aktuellen Funktion bei GARAIO als Teamleader der IT-Infrastruktur ideal einsetzen. «Bei GARAIO schätze ich vor allem die Kultur, die flache Hierarchie und die grosse Eigenverantwortung sehr», sagt Baumann, der seit 2019 bei GARAIO beschäftigt ist. «Hier geschieht nichts von oben herab, das ist mir sehr wichtig», meint er. Genau diese Eigenverantwortung bringt aber auch die Herausforderung mit sich, dass jeder Mitarbeitende sich selbst gut managen muss. «Manchmal kämpfe ich damit, meine vielen unterschiedlichen Aufgaben richtig zu priorisieren und nichts hinauszuschieben», beschreibt Martin Baumann eine seiner alltäglichen Herausforderungen. Das Ziel dabei ist immer, Probleme zu lösen und jeden Tag mit dem Gefühl abzuschliessen, wirklich etwas gemacht zu haben. «Echter Erfolg definiere ich aber mehr über die Art, wie ich eine Arbeit erledige und mit den Menschen umgehe, als mich konkret an Resultaten zu messen», sagt der System Engineer.

Erste und zweite Leidenschaft

Um immer wieder aus dem Alltag auszubrechen und einen Ausgleich neben der Arbeit zu finden, sorgen im Leben des Martin Baumann seine Frau und seine beiden Kinder. «Meine Kinder sind meine aktuell grösste Leidenschaft», sagt er, «ich versuche, von ihnen zu lernen und an dieser Herausforderung zu wachsen.» Irgendeinmal, wenn er wieder mehr Zeit haben wird, möchte er sich wieder vermehrt seiner zweiten Leidenschaft widmen: Der Musik.

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