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Adrian Meyer26. April 20213 min read

Für mehr Power trotz Homeoffice

Das letzte Jahr hat uns alle an die physischen und psychischen Grenzen geführt, sowie unseren Alltag nachhaltig geprägt. Die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit durch Homeoffice sind in vielerlei Hinsicht verschwunden und verlangen nach neuen Modellen. Der Ansatz «Power Relax Balance» hilft, einerseits alte Denkmuster aufzubrechen und andererseits eine ausgewogene Balance zwischen Körper und Geist zu finden.

Seit über einem Jahr steht die Welt Kopf und hat unser aller Leben elementar verändert. Wir alle wünschen uns das «normale» Leben zurück und wissen, dass es niemals mehr gleich wie zuvor sein wird. Homeoffice, Remote Work oder work-from-anywhere war schon vor der Pandemie eine Chance aber auch eine Herausforderung, seinen Mitarbeitenden etwas mehr Freiraum in der Vereinbarung zwischen Arbeit und Freizeit zu ermöglichen. Was zuvor eher die Ausnahme war, hat sich im Pandemie-Jahr gemäss Vorgabe des Bundesrats zur Pflicht entwickelt. In vielen Privatwohnungen wurden Büromöbel integriert und bringen nicht nur das Feng Shui an die Grenzen, sondern füllen auch Wohlfühlraum mit Bürokratie. 

Grenzen zwischen Freizeit und Arbeit schwinden  

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Was früher als klare Trennung zwischen Arbeit und nicht-Arbeitszeit propagiert wurde, ist heute in etlichen Branchen und Berufen nicht mehr sinnvoll und zeitgemäss. Dem Modell der Work-Life-Balance liegt ein einseitiges Berufsbild und Persönlichkeitsmuster zu Grunde auch geprägt durch ein eher veraltetes Führungsmodell, in dem Kontrolle und Vorgaben noch vor Vertrauen und Selbstverwirklichung stand. Ich mache mich daher dafür stark, den Horizont mit dem nachfolgenden Denkanstoss etwas zu erweitern. 

Neuer Ansatz «Power Relax Balance»

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Neben aller möglichen Marketingblogs vergnüge ich mich regelmässig beim Lesen der Red Bull Stories und stiess eher zufällig auf den lesenswerten Beitrag von Irina Jenni, Innovation Consultant und GKA Kite-Surf World Tour Riderin. Spannend dabei ist die Argumentation, dass sie mit der Unterscheidung «Work = schlecht» und «Life = gut» nicht einverstanden ist. Sie macht sich viel mehr stark dafür, dass die Power entsprechend gut eingeteilt wird und daher auch immer wieder Relax-Zeit eingeplant werden muss. Dabei hat sie hervorgehoben, dass nur durch diese Auszeiten die Powerzeit mit entsprechendem Engagement und Spass langfristig erfolgreich gehalten werden kann. 

Totally agree 👌 

Und jetzt? 

Was habe ich für mich daraus gelernt?  

  1. Arbeit, Family und Freizeit verschmelzen
    Ich habe festgestellt, dass eine klare Trennung zwischen Arbeiten und Freizeit nicht möglich, vor allem aber auch nicht nötig ist. Auf der einen Seite macht mir die Arbeit Spass und auf der anderen Seite kann ich mir die Arbeit eigenständig einteilen. Ich koche mit der Familie das Abendessen und bringe die Kinder ins Bett, danach setze ich mich oftmals nochmals hin und schliesse angefangene Arbeiten ab. Wann ich also arbeite, entscheide (meistens) ich selbst. 
  2. Ausgleich schaffen
    Mir fehlt ein Ausgleich im Homeoffice. Gespräche mit Peers im und ausserhalb des Büros, die Natur erleben auf dem Weg zur Arbeit, Musik hören im Tram und vieles mehr. Mir fehlt also nicht nur der soziale Austausch, sondern auch die Bewegung Daher nehme ich mir die Zeit, den Kaffee bei einem Spaziergang entlang des nahen Baches zu geniessen, spiele eine Runde Tennis über den Mittag oder lege den Weg zur Kita mit den Kindern zu Fuss zurück.
  3. (Aus-) Zeit bewusst nehmen
    Ferien und freie Tage sind digitaler Detox, gut für Körper und Geist. 24x7 auch in den Ferien erreichbar zu sein, ist nicht nötig und sorgt für unnötigen Stress. Das Gefühl immer gebraucht zu werden oder etwas zu verpassen, kann als mentalen Stressor empfunden werden und beeinflusst die Relax-Zeit negativ. Daher mein Tipp: Ferien sind Ferien. Wenn das Verlangen aber vorhanden ist, dann einmal am Tag sich eine kurze Zeit dafür einplanen und den Rest des Tages sich bewusst davon abwenden.
  4. Mehr Pinky-Moments schaffen
    Wer kennt nicht den Kult-Cartoon «Pinky & the Brain»
    Annahme: In jeder und jedem von uns steckt etwas von beiden Charakteren. Als Brain wollen wir grosses Erreichen und die Weltherrschaft an uns reisen. Als Pinky wollen wir glücklich sein und andere glücklich machen. Wichtig aber: Beide sind überlebenswichtig. Denn trotz viel Brainpower (Power-Zeit) sind Pinky-Moments (Relax-Zeit) zentral, um die Power auch nachhaltig erbringen zu können. 

pinky-moments

Meine Tipps helfen also nicht nur dabei, die Pandemie im Homeoffice mental und körperlich gesund zu überstehen, sondern sollen auch zum Nachdenken über Prioritäten und Relevanz anregen. 

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