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Damaris Oesch18. März 20214 min read

Vom Handballfeld hinter den Bildschirm

Roland Szabo war vor drei Jahren noch hauptberuflicher Handballspieler. Wie es dazu kam, dass er heute bei GARAIO als Frontend Developer arbeitet und ob sich sein radikaler Jobwechsel für ihn gelohnt hat, erzählt der 30-Jährige hier.

«Ich wollte eigentlich schon immer etwas mit Software machen», sagt Roland Szabo, «das Thema machte mich neugierig.» Sein Weg zu diesem Fernziel war alles andere als klassisch. Dazwischen kam dem 30-Jährigen ein anderer, noch viel grösserer Lebenstraum: Klein-Roland wollte seinem Vater nacheifern und auf den Handballfeldern dieser Welt gross aufspielen. Seit er mit 12 Jahren in Debrecen das erste Training besucht hatte, ist Handball ein riesiger Teil seines Lebens. Die Karriere des ehrgeizigen Ungaren nahm schnell Fahrt auf, als 18-jähriger spielte Roland Szabo bereits in der höchsten ungarischen Spielklasse und Teil der Nationalmannschaft. Neben dem Sport studierte der nie um einen Spruch verlegene Mann Wirtschaft, um sich ein zweites, sicheres Standbein aufzubauen. Denn in Ungarn sind selbst Erstligaspieler im Handball nicht auf Rosen gebettet, erklärt Roland Szabo. Diese Tatsache und familiäre Gründe führten ihn schliesslich vor rund zehn Jahren in die Schweiz.

Radikale Veränderung nötig

Nach je zwei Saisons bei Lausanne, Pfadi Winterthur und Uri Altdorf entschied sich der Kreisläufer für eine Veränderung. «Ich wollte meinem Leben eine neue Richtung geben», sagt Roland Szabo heute. Er habe viele negative Erfahrungen machen müssen und sei deshalb nicht mehr komplett zufrieden gewesen im Verein. «Es reizte mich, etwas auszuprobieren», erklärt er. Da das in Ungarn erworbene Diplom in der Schweiz wegen den zu schlechten Deutschkenntnissen nahezu wertlos war, entschied sich Roland Szabo für eine Ausbildung der anderen Art und bewarb sich bei der Green Fox Academy. Die Schule verspricht, jeden Teilnehmer in acht Monaten vom Nicht-Programmierer in einen Programmierer zu verwandeln. Im Fall von Roland Szabo hat das perfekt funktioniert – nur gerade zehn Monate nach Beginn der Umschulung unterschrieb er dank seinem neuen Diplom den Arbeitsvertrag als Junior Software Developer bei GARAIO! «Ich war selber überrascht davon, wie schnell ich einen Job gefunden habe», freut er sich heute noch. Es erstaunt nicht, dass Roland Szabo rundum zufrieden ist mit seiner Umschulung: «Das war eine der besten Entscheidungen in meinem Leben.» Die acht Monate an der Academy seien logischerweise unglaublich intensiv und anspruchsvoll gewesen, «aber das hat sich definitiv gelohnt.»

Roland Szabo ist bis heute bestrebt, sich stets weiter zu bilden. «Ich arbeite täglich mindestens eine halbe Stunde an meinen Deutschkenntnissen und bilde mich auch fachlich weiter», sagt er. In der Arbeit als Frontend-Developer geht der ehemalige Berufssportler komplett auf. «Ich liebe es, Produkte erstellen zu können, die mir komplett entsprechen und quasi aus dem Nichts entstehen», beschreibt Szabo seine Faszination fürs Programmieren. Seine grösste Herausforderung dabei sei, nicht zu viel zu arbeiten: «Manchmal bin ich schon fast ein Workaholic», gesteht er.
Um den Horizont zu erweitern und abzuschalten liest Roland Szabo auch gerne. Aktuell liegt das Buch «21 Lektionen für das 21. Jahrhundert von Yuval Noah Harari auf seinem Schreibtisch. Sein wichtigster Ausgleich neben der Arbeit bleibt aber – natürlich – der Sport: «Ohne Training werde ich verrückt. Ich muss trainieren», sagt der 30-Jährige.

Learnings aus dem Teamsport

Ganz an den Nagel gehängt hat Roland Szabo auch das Handballtenue nicht – schliesslich ist dieser Sport immer noch seine grösste Leidenschaft. Er spielt jetzt in der zweiten Schweizer Liga beim TV Solothurn. «Heute ist Handball viel mehr ein Hobby und eine Unterhaltungsmöglichkeit für mich», sagt er. Aus seinem ehemaligen Beruf und heutigem Hobby hat Roland Szabo aber auch viel für seinen neuen Job gelernt. «Im Sport habe ich gelernt, unbedingten Willen und Durchhaltevermögen zu zeigen», sagt er, «das hilft mir heute dabei, nicht so schnell aufzugeben und mich immer weiter zu entwickeln.» Weiter biete ein Teamsport natürlich auch das perfekte Übungsfeld für Kommunikation, Teamarbeit und Kompromissbereitschaft. Diese Erfahrungen halfen Roland Szabo vor eineinhalb Jahren beim Einstieg in die «richtige» Berufswelt – doch einfach war der radikale Jobwechsel natürlich trotzdem nicht.

Menschlichkeit und Hilfsbereitschaft

«An GARAIO schätze ich die hilfsbereite und äusserst menschliche Atmosphäre», sagt Roland Szabo. Dies sei ihm gerade bei seinem Kaltstart als Software Developer sehr positiv aufgefallen. Anfangs habe er mit technischen Schwierigkeiten gekämpft, da er damals ja erst etwa ein halbes Jahr Software programmierte. Diese Probleme kombiniert mit sprachlichen Schwierigkeiten haben dazu geführt, dass er «das Gefühl hatte, dass es wohl einfach nicht reicht, dass ich es nicht schaffe.» Heute gehören solche Gedanken der Vergangenheit an – vor allem dank den Kollegen bei GARAIO: «Alle haben mich unterstützt und mir geholfen», sagt Roland Szabo. Als ehemaliger Berufssportler weiss Roland Szabo, welchen Wert ein funktionierendes Team hat und schätzt dieses auch im beruflichen Alltag sehr: «Bei GARAIO sind alle auf einer Augenhöhe, jeder ist offen für Gespräche und total entspannt – egal ob Chef oder nicht.» Auch deshalb kann sich der 30-Jährige heute nicht mehr vorstellen, seine Brötchen jemals wieder ausschliesslich mit Sport zu verdienen. «Ich möchte nicht mehr zurück in den Profisport», sagt Roland Szabo, «es hat sich total gelohnt, den Beruf zu wechseln.» Lieber kümmert er sich um technisch anspruchsvolle und visuell beeindruckende Softwarearbeiten. Ganz ohne Sport geht es aber dann doch nicht: Liebend gerne würde Roland Szabo einen Status als erfolgreicher (in seinen Augen natürlich erfolgreichster) Tischtennisspieler von GARAIO beim nächsten firmeninternen Turnier untermauern.

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