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Tamara Berger09. Juni 20223 min read

Neugieriger Blick in die Zukunft

Meine Karriere verlief bisher alles andere als klassisch, neben der kopflastigen Arbeit findet man mich in der Küche und ich freue mich darauf, zu entdecken, wie die Digitalisierung unsere Zukunft prägen wird. Kommen Sie mit auf eine Reise in meinen Alltag!

Mein beruflicher Weg führte mich von einer kaufmännischen Ausbildung bei einer Versicherungsgesellschaft, über eine schrittweise Steigerung von verantwortlichen Rollen in IT-Projekten bis hin zu meinen heutigen Aufgaben bei GARAIO als Senior Consultant, Delivery Lead und Head of GARAIO International. Den Wechsel zu einem IT-Dienstleister wagte ich 2011 und übernahm für ein vier Jahre dauerndes Projekt die Leitung. Mir wurde für diese Aufgabe sehr viel Vertrauen entgegengebracht und ein hohes Mass an Eigenverantwortung übertragen. Während meinen beruflichen Stationen haben mich Weiterbildungen stetig begleitet. Meine Interessen sind breit und ich lasse mich gerne von Menschen inspirieren. Seien das Dozierende, Mitstudenten, Arbeitskollegen oder Freunde, welche ihre Ansichten und Erfahrungen teilen. Sie bringen mich dazu meine Sichtweisen zu reflektieren und anzureichern. Ich höre lieber zu und stelle Fragen als dass sich selbst viel rede.

Meine Weiterbildungen führten mich vom Sozialversicherungsbereich zu Betriebswirtschaft weiter zu Betriebsökonomie und danach zu Wirtschaftsinformatik und Digital Business Development. Aktuell bilde ich mich als Erwachsenenbildnerin weiter und habe im letzten Jahr nebenberuflich begonnen, als Dozentin an einer höheren Fachschule zu unterrichten. Auch bei dieser Aufgabe lerne ich unglaublich viel dazu. Die Studierenden arbeiten in verschiedenen Branchen, in Unternehmen mit ganz unterschiedlichen Herausforderungen. Der Austausch mit ihnen erweitert meine Perspektiven auf Themen wie Agilität von Organisationen, Digitalisierung oder New Work. 

Wenn der Kopf eine Pause braucht 

Den Ausgleich zu meinen doch eher «kopflastigen» Interessen suchte ich in der Vergangenheit auch in verschiedenen Aktivitäten. So engagierte ich mich über acht Jahre als freiwillige Mitarbeiterin zur Begleitung taubblinder Menschen. Ich durfte in dieser Zeit mit verschiedenen Taubblinden Anlässe besuchen, Ausflüge unternehmen, Weihnachtskarten basteln oder gemeinsam kochen. Die investierte Freizeit würde ich heute als absolute «quality time» bezeichnen. Nach all meinen Einsätzen kam ich jeweils müde, aber sehr glücklich und erfüllt nach Hause.  

Auch der Fotografie widmete ich mich etwa drei Jahre recht intensiv, besuchte Kurse für Digitalfotografie und war aktiv als Hobbyfotografin in der Natur unterwegs. Schlussendlich arbeitete ich mit einem guten Bekannten zusammen, welche zu meinen Bildern Texte verfasste. Wir bildeten ein kreatives Tandem, was letztendlich dazu führte, dass wir unsere Werke in Bern, Wabern und Kyburg-Buchegg ausgestellt haben. Und auch diese Zeit erweiterte meine Perspektiven: Ich weiss nun, wie schwer es ist für ein Nischenangebot Visibilität zu gewinnen und wie es sich anfühlt, stundenlang in einem leeren Ausstellungsraum zu sitzen, voller Stolz über das Geschaffene und Enttäuschung über das ausbleibende Interesse. Viele Bilder stehen nun in meinem Keller und erinnern mich an eine schöne, kreative und berührende Zeit.

Als liebstes Hobby würde ich wohl das Kochen nennen. Ich kann stundenlang in der Küche stehen, Gemüse schnibbeln, Saucen aufsetzen, neue Geschmäcker kombinieren, um schlussendlich etwas Schönes auf die Teller zu zaubern. Egal ob wir zu zweit sind oder Gäste eingeladen haben, ich investiere gerne Zeit in gutes Essen und achte auf nachhaltige Lebensmittel. «Convenience Food» gibt es bei uns selten. 

Dem digitalen Wandel positiv entgegen blicken 

Geprägt durch meine berufliche Tätigkeit interessiere ich mich Themen rund um die Digitalisierung und ich bin – wie viele andere – davon überzeugt, dass alles was digitalisiert werden kann, auch irgendwann digitalisiert werden wird. Vielleicht klingt das für manche etwas Angst einflössend und es kommen Fragen auf, ob Arbeitsplätze verloren gehen. Diese Fragestellungen sind nicht neu und beschäftigten Menschen bereits bei Industrie 1.0 (Massenproduktion), Industrie 2.0 (industrielle Revolution), Industrie 3.0 (Computer) und nun eben auch in der Ära von Industrie 4.0 (digitale Revolution).

Arbeitsplätze werden sich verändern und idealerweise sind sie geprägt von mehr Eigenverantwortung, Kreativität und Selbstbestimmung. Ich bin davon überzeugt, dass alle Fähigkeiten, welche nicht digitalisiert werden können an Bedeutung und Wert gewinnen. Es sind Kompetenzen wie Intuition, gesunder Menschenverstand, Empathie und Anpassungsfähigkeit, welche immer wichtiger werden. Für mich persönlich ist das sehr motivierend!

Selbstverständlich bringen diese Entwicklungen auch Herausforderungen für das Management und die gesamte Organisation eines Unternehmens. Klassische «8 to 5 Modelle» und Präsenzpflichten haben bald ausgedient. Ohne gesunde Fehler- und ausgeprägte Vertrauenskultur werden Unternehmen Mühe haben, erfolgreich, anpassungsfähig und innovativ zu sein oder grossartige Talente für sich gewinnen und halten zu können. Dem allem blicke ich sehr positiv und mit viel Neugier entgegen und zitiere gerne Steve Jobs mit seiner sehr treffenden Aussage: «Es macht keinen Sinn, kluge Köpfe einzustellen und ihnen dann zu sagen, was sie zu tun haben. Wir stellen kluge Köpfe ein, damit sie uns sagen, was wir tun können.» Und ergänzend dazu Simon Sinek: «The role of a leader is not to come up with all the great ideas. The role of a leader is to create an environment in which great ideas can happen.»

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