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Christian Strähl17. Februar 20223 min read

Employee Experience Projekte und ihre besonderen Naturgesetze

Hatten Sie auch schon mit einem Efeu Projekt zu tun oder mit einem unsichtbaren ROI zu kämpfen? In meinem Umfeld sehe oder höre ich immer wieder von EX Projekten, bei welchen diese Gesetze zum Tragen kommen. Erfahren Sie in diesem Artikel mehr über die besonderen Gesetze bei Employee Experience Projekten.

Der unsichtbare Return on Investment (ROI)

Vor rund 15 Jahren durfte ich einen Schnuppertag für eine Lehre bei einer Versicherung machen. Die Mitarbeitenden waren freundlich und die Büros angenehm. So weit so gut. Die Software jedoch, mit welcher die Angestellten hauptsächlich arbeiteten, kam im BIOS-Layout daher, die Performance war unterirdisch und die Mitarbeitenden konnten den halben Morgen nicht richtig arbeiten. Können Sie sich vorstellen, wie dies meinen Eindruck von diesem Unternehmen geprägt hat?

Der Nutzen von EX Projekten wird zwar häufig versucht in einer Zahl zu manifestieren, wie beispielsweise Einsparungen von Anzahl Stunden. Im Endeffekt handelt es dann häufig doch mehr um eine Zahlenspielerei. Erlebnisse wie jenes von mir bei der Schnupperlehre sind weder messbar noch fliessen sie in irgendeine Kennzahl ein. Der ROI bei Employee Experience Projekten liegt vielmehr im Unsichtbaren: Weniger Frustmomente führen beispielsweise generell zu einem besseren Arbeitsklima und einer höheren Arbeitszufriedenheit und Motivation. Oder durch stetige Verbesserungen wird eine Kultur der Inspiration und des Wandels geschaffen, welche sich auch positiv auf die Kundenbeziehungen auswirkt. Solche Effekte sind schwierig zu beziffern und doch können sie auf lange Sicht eine bedeutende Wirkung auf die Kultur eines Unternehmens haben.

Von Efeu Projekten und Sonnenblumen Projekten

Auf der einen Seite haben wir die Sonnenblume: Sie wächst der Sonne entgegen und richtet sich auch stets nach der Sonne aus. Auf der anderen Seite haben wir das Efeu, welches die Sonne zwar zum Überleben braucht, sich aber dem Boden oder der Hausmauer entlang schlängelt. Nun ersetzen wir den Begriff «Sonne» mit dem Begriff «Vision».

Ein Sonnenblumen Projekt richtet sich stets nach der Vision aus und wächst der Vision entgegen. Das heisst, die Vision ist immer präsent, sowohl beim Projektteam als auch bei den Mitarbeitenden und wird aktiv immer und immer wieder kommuniziert.

Ein Efeu Projekt breitet sich hingegen mehr oder weniger unkontrolliert aus. Es fehlt der Bezug zur Vision: Die Vision existiert zwar vielleicht, doch sie nicht präsent oder wird nicht als wichtig erachtet. Entsprechend steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass die gesteckten Projektziele verfehlt werden. Oder die Mitarbeitenden können den Sinn und Zweck des Projektes nicht erkennen und sind wenig motiviert, das Projekt mitzutragen.

Darum lohnt es sich, eine Projektvision zu kreieren, welche die Fragen nach dem Wozu, dem Nutzen und der Zielgruppe beantwortet. Mit Hilfe der Vision können Sie in der Folge die Ziele des Projekts und den Scope ableiten.

Was nicht wächst, das stirbt

Vielleicht kennen Sie die nachfolgende Situation: Am Releasedatum wird eine neue Software eingeführt. In den kommenden Monaten werden vielleicht noch einige Verbesserungen vorgenommen. Danach aber verschwindet die Software aus dem Fokus. Das Geld für Neuerungen fehlt und wird in neue populärere Softwareprojekte investiert. Die Software vegetiert vor sich hin. Nach einigen Jahren gilt die Software dann als veraltet und nicht-performant. Nach rund fünf bis zehn Jahren wird schliesslich ein teures Ablöse- und Migrationsprojekt lanciert und die bisherige Software wird eingeäschert.

Zu oft gehen die Weiterentwicklungskosten bei der Planung vergessen oder sie werden später aufgrund von anderen Prioritäten gecancelt. Häufig beginnt damit der schleichende Zerfall einer Softwarelösung. Aus diesem Grund sollten Weiterentwicklungskosten unbedingt bewusst einkalkuliert werden, damit die Software up-to-date gehalten kann. Von Vorteil ist es hier auf eine Plattform zu setzen, welche sich dynamisch weiterentwickelt. Dazu gehört zum Beispiel die Toolchain von Microsoft. Kaum ein Quartal vergeht, ohne dass neue Features bereitstehen. Wer auf so eine Plattform setzt, befindet sich automatisch in einem ständigen Change- und Lernprozess und bleibt somit mit seiner Softwarelösung auf dem Wachstumspfad.

Die geschilderten Gesetze gelten nicht nur für EX Projekte. Diese Employee Experience Projekte scheinen jedoch besonders betroffen zu sein von einem unsichtbaren ROI, da die Effekte schwierig messbar sind. Sie werden besonders häufig zu Efeu-Projekten, da die Vision vernachlässigt wird. Und die resultierenden Lösungen sterben häufig, anstatt zu wachsen, da die laufende Verbesserung der Lösung nicht einkalkuliert oder priorisiert werden.

Erfolgreiche EX Projekte sind darum keine Selbstverständlichkeit. Kontaktieren Sie uns und starten Sie Ihr nächstes erfolgreiches Employee Experience Projekt.

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Christian Strähl

Consultant / Project Manager / SPOC
christian.straehl@garaio.com
+41 58 310 71 30

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