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Adrian Meyer29. Oktober 20204 min read

Von MQLs, Master Studium und Head of Pampers

Als Head of Marketing & Communication, Vater zweier Kleinkinder und Master Student ist die Vereinbarkeit dieser drei Bereiche eine Herausforderung – vor allem im Homeoffice während der Coronakrise.

«What a night» - in dieser Nacht stand ich drei Mal auf, um mich um meine Kinder zu kümmern. Windeln wechseln, den Wunsch meiner zweijährigen Tochter nach etwas Nähe oder Trösten meines dreieinhalbjährigen Sohnes wegen eines Albtraums – so kann eine Nacht in einer jungen Familie durchaus aussehen. Nicht gerade die optimale Ausgangslage für den Start in den neuen Tag, es ist aber auch nicht ganz so dramatisch wie es auf Anhieb klingen mag.

Aber da war ja auch noch etwas – genau, es ist nicht etwa ein Tag an einem Wochenende, sondern ein ganz normaler Arbeitstag. Ganz normal dann doch nicht, denn aufgrund der anhaltenden Corona-Situation sind wir bei GARAIO grösstenteils im Homeoffice. So arbeite auch ich in einem separaten Bürozimmer in meinem Zuhause im Aargau.

Viele Sonnen- aber auch einige Schattenseiten im Homeoffice

Das Arbeiten von Zuhause aus bringt mir persönlich doch einige Vorteile, ich muss die Stunde nach Bern nicht mehr pendeln – keinen Kampf um einen Sitzplatz am Bahnhof Aarau am frühen Morgen, damit ich arbeiten kann und keine verspätete Ankunft nach der Arbeit, weil mal wieder eine technische Störung am Zug mir den Feierabend vermiest.

Gerade die wegfallende Zugfahrt mit der SBB ermöglicht den Einstieg in den Tag als Familie und ich muss gestehen, das geniesse ich sehr. Nach dem Morgenritual aus Kaffee, Windeln wechseln und Smalltalk mit meiner Frau, verschwinde ich in meinem Büro eine Etage höher. Das hilft mir durchaus, mich auch räumlich vom Wohnzimmer-Spielplatz zu entfernen und in die Businesswelt einzutauchen.

Dass ich aber ungestört arbeiten kann, schliesse ich seit einiger Zeit die Türe ab. Meine Kinder wissen dadurch, dass der Papa am Arbeiten ist und nicht gestört werden darf – als ob er im Büro in Bern wäre. Eine wichtige Massnahme, die ich zwingend einleiten musste, damit ich Kampagnen planen, Whitepaper schreiben, Visuals erstellen oder andere Marketingaktivitäten ungestört ausführen kann. Bei sehr vielem braucht es einfach Ruhe und möglichst wenig Ablenkung sowie den Austausch mit meinen Peers.

Der soziale Kontakt zum Team und darüber hinaus fehlt aber durchaus im Homeoffice. Ungezwungene Begegnungen an der Kaffeemaschine mit Personen aus dem ganzen GARAIO Team wandeln sich in terminierte Kaffee-Calls, die meist ganz bewusst geplant werden müssen. Schade, denn der Austausch zu fachlichen und teilweise persönlichen Themen verliert so an Spontanität und Aktualität.

Die Kaffeepause verbringe ich jetzt mit der Familie. Herbstblätter sammeln im Garten oder den Duplo-Zug im Wohnzimmer starten – in jeder Pause wartet eine andere Überraschung auf mich. Genauso geniesse ich die Quality Time in der Mittagspause mit meinen Liebsten. Ich muss mich einfach während dem Arbeiten bewusst abgrenzen, denn in einer Kampagne zur GARAIO EXPERIENCE PLATFORM sollte doch kein Bild vom Head of Pampers oder anderem Kids Content auftauchen.

Master of Disaster und freitags doch kein Papi-Tag

Bereits im Dezember 2019 startete ich die Master Thesis mit der Eingabe des Grobkonzepts. Weiterbildung des Teams wird wie der Markennamen GARAIO grossgeschrieben und auch finanziell unterstützt. Als Krönung meines Master Studiums an der FH HWZ durfte ich eine Thesis schreiben. In meiner Funktion als Head of Marketing & Communication habe ich ein Thema gewählt, welches mich auch im Berufsalltag beschäftigt: ERFOLGSFAKTOREN VON INBOUND MARKETING ZUR LEADGENERIERUNG FÜR SCHWEIZER KMU IM B2B-UMFELD. Passt also wie die Faust aufs Auge.

Seit dem 1. Januar 2020 arbeite ich im 90% Pensum und bin jeweils freitags nicht anwesend. An diesem Wochentag wollte ich meine Papi-Pflichten wahrnehmen, da meine Frau jeweils von Mittwoch bis Freitag arbeitet.

Neben meiner anspruchsvollen Berufstätigkeit reichten aber die Abende und ein Teil des Wochenendes nicht aus, um meine Master Thesis auszuarbeiten. Meine Frau und ich beschlossen daher, unsere Kinder übergangsweise von April bis Juni am Papi-Tag ebenfalls in die Kita zu geben. Somit konnte ich mich auf meine Thesis konzentrieren. Für diese kurze Zeit war es aber ein akzeptierbares Opfer.

Nun, letztendlich wurde ich belohnt und schloss meine Master Thesis mit der Bewertung von 5,5 ab. Das macht mich stolz und zudem bin ich meiner Frau, der ganzen Familie aber auch meinem Arbeitgeber für die Unterstützung sehr dankbar. Und der schönste Lohn für die harte Arbeit: Freitag ist nun wieder Papi-Tag.

Marketing of the future

Die Master Thesis hat mich aber auch beruflich beflügelt. Ich habe mit dem Relaunch der neuen Webseite  die Basis für das GARAIO Inbound Marketing Konzept gelegt. Themen wie Marketing Automation, MQL (Marketing Qualified Leads), Employee Advocacy und Marketing KPIs haben wir initiiert und weiterentwickelt. Die Rolle des Marketings hat sich gewandelt – von der Broschürenabteilung hin zu einem aktiven Teil im Verkaufsteam. Auch im Eventbereich hat sich durch Corona und die digitalen Möglichkeiten einiges verändert: Anstelle von physischen Events präsentieren wir unseren Kunden in Webinaren das digitale Erlebnis von morgen. Die ersten Schritte sind gemacht – mit der Möglichkeit, über die Webseite Leads zu konvertieren und entlang der Customer Journey zu begleiten, haben wir den Grundstein gelegt. Jetzt füttern wir unsere Leads mit spannendem Content wie Blogbeiträge, Whitepaper, Kundenerlebnisse aus vergangenen Projekten und vielem mehr. Dank der Digitalisierung und dem adaptierten Inbound Vorgehen nutzen wir nun das Marketing der Zukunft. Gerade in der Coronakrise ein noch viel wertvolleres Instrument – Massnahmen schnell an den Markt zu bringen, zu analysieren, zu messen und zu optimieren. Entscheidungen werden nicht mehr aus dem Bauch heraus getroffen, sondern vielmehr aufgrund von Erkenntnissen aus Daten analysiert und bewusste Entscheide getroffen.

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